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Teichoskopie

Teichoskopie ist ein Begriff aus dem Theater, insbesondere aus dem antiken griechischen Theater, und bezieht sich auf eine Technik, bei der Ereignisse, die außerhalb des Bühnenbereichs stattfinden und die nicht direkt dargestellt werden können, dem Publikum dennoch mitgeteilt werden. Der Name "Teichoskopie" leitet sich von den griechischen Wörtern "teichos" (Mauer) und "skopein" (beobachten) ab.

In einem Theaterstück findet manchmal eine wichtige Handlung oder ein Ereignis außerhalb der Bühne statt, welches für die Geschichte relevant ist, aber aus verschiedenen Gründen (z.B. technische Möglichkeiten, Aufführungsort, etc.) nicht direkt auf der Bühne dargestellt werden kann. Teichoskopie ist eine Methode, um dem Publikum diese Ereignisse dennoch zu vermitteln. Ein Charakter, oft auf einer erhöhten Position (wie auf einer Mauer oder einem Turm) und somit in der Lage, das Geschehen außerhalb zu sehen, berichtet den anderen Charakteren und somit auch dem Publikum von dem, was er/sie sieht oder hört. Dies ermöglicht es, dass das Publikum über wichtige Entwicklungen in der Handlung informiert wird, auch wenn diese nicht direkt sichtbar sind.

Ein Beispiel aus der antiken Literatur ist die "Ilias" von Homer, in der Helen und Priamos auf den Mauern von Troja stehen und die Kämpfer auf dem Schlachtfeld beschreiben, obwohl die eigentliche Schlacht nicht "live" dargestellt wird.

Im Unterschied dazu steht der Botenbericht, bei dem ein Bote oder eine Botin auf die Bühne kommt und von Ereignissen berichtet, die in der Vergangenheit liegen und die er/sie oft selbst erlebt hat.